's Heftpflaster

    's Heftpflaster 04/21

    Gesundheit, Kinder

    Vom Zappelphillip & Träumer

    Worin liegt der Unterschied zwischen ADHS und ADS? Und was sollten Eltern und auch Lehrpersonen wissen, sodass sie den Kindern ein bestmögliches Umfeld bieten.

    ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung, wovon ADS eine Unterform ist, bei welcher die typische Hyperaktivität nicht auftritt. Dementsprechend sind ADS-Kinder Träumer, etwas schusselig und brauchen für normale Arbeiten etwas länger.

    AD(H)S ist eine angeborene neurologische Störung, deren Ursachen bisher nicht richtig geklärt sind. Bekannte begünstigende Faktoren sind beispielsweise betroffene Familienangehörige wie Eltern oder Geschwister. Rauchen, Alkoholkonsum oder eine einseitige Ernährung in der Schwangerschaft erhöhen ebenfalls die Chance, dass AD(H)S auftreten kann. Die Diagnose von AD(H)S ist ein langandauernder Prozess, der nicht abgekürzt werden sollte. Denn primär sollten das Kind und die Frage, wie ihm geholfen werden kann, im Zentrum stehen.

     

    Wie erkennt man AD(H)S?

    Eltern oder Lehrpersonen beobachten oft als Erstes, dass ein Kind durch übermässige Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und impulsivem Verhalten auffällt. Auffallen ist in diesem Zusammenhang so zu verstehen, dass ein Kind beispielsweise durch unruhiges Sitzen, Nägelkauen, Unterbrechen einer anderen Person oder genereller Unaufmerksamkeit die Beachtung der Eltern oder der Lehrperson wiederholt auf sich zieht. Erkennen Eltern oder Lehrpersonen ein solches Verhalten, sollten sie frühzeitig und umsichtig, aber nicht voreilig reagieren und ein Treffen mit allen Verantwortungsträgern, sprich Eltern, Lehrpersonen und medizinischen Fachpersonen initiieren. Auch das Kind sollte dabei sein. In erster Linie dient ein solches Treffen dazu, Informationen auszutauschen und allfällige Stigmata betreffend AD(H)S abzubauen. Gemeinsam werden die Beobachtungen evaluiert und daraus für das Kind unterstützende Handlungsoptionen abgeleitet. Zudem ist es ratsam, wenn unter den Begleitpersonen Verantwortlichkeiten verteilt werden. Beispielsweise achtet der eine Elternteil auf ein striktes Einhalten einer Regel, während die Lehrperson das Kind im Unterricht unterstützt.

    Sinnvoll ist auch das Hinzuziehen einer Vertrauensperson für das Kind, wenn es das will. Das ist eine unbeteiligte Person, der das Kind vertraut und zu welcher es einen guten Draht hat, beispielsweise Geschwister oder die Gotte. Nach dem Treffen wird das Kind von allen Beteiligten begleitet, unterstützt und gefördert. Sinnvollerweise treffen sich alle nach etwa sechs Monaten erneut und evaluieren, ob die bisherigen Änderungen für das Kind zielführend sind und ausreichen, oder ob weitere Hilfemassnahmen oder allenfalls medizinische oder psychische Abklärung nötig sind. Dabei soll stets das Kind im Zentrum stehen.

    Volksapotheke hilft

    Bei Fragen rund um Ihre Gesundheit sind die Mitarbeitenden der Volksapotheke Ihre erste Anlaufstelle – fachkundig, persönlich und diskret.

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