's Heftpflaster

    's Heftpflaster 04/21

    Top Thema, Gesundheit, HomeCare Nordstern

    Der tägliche Kampf mit den Kalorien

    Das eigene Gewicht ist für viele ein wunder Punkt. Gerne würden sie ein paar überschüssige Kilos loswerden. Doch wie Silvia fällt es Ihnen schwer, mit alten Gewohnheiten zu brechen.

    «Die Schweiz hat drei Kilo mehr auf den Rippen», so konnte man unlängst in den Medien hören und lesen. Verändertes Essverhalten, Homeoffice und ein ungewöhnlicher Bewegungsradius sollen die Hauptgründe dafür sein. Ein Jahr zuvor titelte die Tagespresse: «Leere Supermarktregale wegen Coronavirus?» Niemand wusste, was auf uns zukommen würde, was die Pandemie mit sich bringt und welche Einschränkungen wir hinnehmen müssen.

    Für viele Menschen ist die Gewichtskontrolle ein stetiger Begleiter im Alltag und gleichzeitig ein Thema, das man gerne abhaken möchte. Auch schon vor der Pandemie. Die in Diäten geforderte Entbehrung lassen es zu einem gefühlten Kampf mit dem eigenen Kopf und den Kalorien werden. Jede übergewichtige Person weiss, dass da eine Baustelle brach liegt.

    So auch Silvia. Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder und aktuell inmitten der Wechseljahre. Seit der Geburt der Kinder hat sie stetig an Gewicht zugenommen. Jedes Jahr ein Kilo mehr. Und nun reicht es ihr. Die Kleider zwicken, sind unbequem und schränken ein. Dazu kommen die Schmerzen in den Fussgelenken und seit Kurzem verspürt sie Rückenschmerzen, die sie bisher nicht kannte. Langes Stehen geht fast nicht mehr, immer hält sie Ausschau nach einer Sitzgelegenheit.

    Silvia ist Leiterin der Bewohneradministration im örtlichen Alterszentrum. Aktuell erfolgt eine Umstrukturierung und diese fordert sie heraus. Die vielen Sitzungstermine und stundenlangen Diskussionen sind nervenraubend und fordernd. Da fällt es schwer, den Verführungen durch die Süssgetränke oder Kaffee und Kuchen, die von den guten Feen des Hauses immer zuverlässig im Sitzungszimmer platziert werden, zu widerstehen.

    Nicht zum Lachen

    Heute Morgen hat sich Silvia ein Herz gefasst und die Personenwaage unter dem Waschbecken im Badezimmer hervorgeholt. Ironisch lächelt sie. Ihr kommt ein Witz in den Sinn, den ihr eine Kollegin vor Jahren erzählt hat. Mit der Personenwaage ist sie schneller von null auf hundert als ein Ferrari. Heute bleibt ihr das Lachen im Hals stecken. So kann es nicht weiter gehen! Vor fünf Jahren hatte sie sich für eine Diät entschieden, bei der jedem Lebensmittel eine bestimmte Anzahl Punkte zugeschrieben wird. Die täglich erlaubte Punktezahl darf dabei nicht überschritten werden. Anfänglich purzelten die Kilos, doch schon bald fiel ihr die Enthaltsamkeit schwerer und die «erlaubten» Ausnahmen wurden häufiger. Zudem drehten sich ihre Gedanken den ganzen Tag um das Errechnen der Punkte. Ein ganzes Jahr hielt sie durch. Danach kam der JoJo-Effekt. Die ganzen verlorenen Kilos und ein paar mehr waren schnell wieder drauf.

    Nein, das wollte sie nicht noch einmal erleben. Im tiefsten Innern wusste sie genau, was ihr helfen könnte. Die Portionen halbieren, bewusster essen, mehr Bewegung und den Verzicht auf das Abendessen – keine extreme Diät, sondern eine langfristige Änderung ihrer Ernährung. Dieser Rat hat ihr in jungen Jahren bereits ihre Grossmutter gegeben. Bei ihr hatte es damals funktioniert.

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    Mit Achtsamkeit und Geduld zum Ziel

    Silvia will stark sein und dem Rat ihrer Grossmutter folgen. Ein klares Ziel und klare Regeln sollen ihr dabei helfen. Auf Abendessen und Zwischenmahlzeiten will sie von nun an verzichten und bereitet sich am Abend jeweils ein Tupperware mit geschnittenen Karotten und Peperoni zu, die ihr bei Heisshunger helfen sollen. Silvia ist sich bewusst, dass die Umstellungen dauerhaft sind. Sie weiss, es wird nicht von heute auf morgen gehen, denn die Gewohnheiten haben sich tief ins Hirn geschrieben und laufen ohne bewusstes Zutun ab. Sie durch neue zu ersetzen, erfordert Geduld. Eine Aussage eines Psychologen, der in einer Zeitschrift zu Ernährungsgewohnheiten interviewt wurde, hat sie sich herausgeschnitten und an den Kühlschrank geheftet: «Wirkungsvoller als jede Vorgabe von aussen ist die beglückende Erfahrung, eine Veränderung aus eigener Kraft herbeiführen zu können.» Dinge selber in der Hand zu haben und seinen eigenen Weg zu finden. Nicht Zucht und Ordnung, sondern Achtsamkeit und Geduld sind die Mittel ihrer Wahl. Verbunden mit einer freundlich nachsichtigen Haltung sich selbst gegenüber.

    Der Erfolgsschlüssel

    Nach einem erfolgreichen Start merkte Silvia schon bald, dass ihr das nötige Wissen zur Ernährung fehlte und sie suchte sich professionelle Unterstützung. Ihr Hausarzt überwies sie an eine Ernährungsberaterin, mit der sie alle zwei Wochen eine Besprechung hat. Sie lernte, wie wichtig eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung ist und wie man eine solche im Alltag umsetzt. Genauso wichtig sind aber auch die soziale Gesellschaft beim und ein gesundes Verhältnis zum Essen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann fand sie Freude daran, neue Rezepte auszuprobieren, gemeinsam zu geniessen und das Gewinnermenü am wöchentlichen Familientisch ihren Kindern aufzutischen.

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